Guten Tag, am 14. Juli, wer hat alles schon Schwimmhäute zwischen den Zehen? Heute sitze ich am Republikfeiertag, zur Brandverhinderung vom Feuerwerk verursacht, mit viel Regen und etwas Hochwasser, schön im trockenen Salon vom Schiff. Die Nacht war etwas anstrengend, da der Saarkönig jede Menge Schwemmholz übrig hatte, um meinem Boot das Fürchten beizubringen... Im Bett, so etwa alle Stunde ein Knall vom Vorschiff, oder ein Rumpeln neben dem Schiff, da ganze Bäume (12m lang) neben oder unter dem Schiff vorbeizogen. Einige verhängten sich am Steg oder meinen Rudern, so dass mit Stangen das Treibholz zum nächsten Schiff weitergeschoben werden konnten. Nun hat das Holz etwas nachgelassen, dafür wurde der Rückgang des Wasserstandes mit neuem Regen kompensiert..... Eine Kontrolle des Steges ergab, dass sich ein Sicherungsbolzen lautlos verabschiedet hatte, der nun durch eine meiner Schrauben von uns ersetzt wurde. Wenn ich aus dem Fenster schaue, fahre ich mit etwa 8 km/h zu Berg, mit knarrenden Festmachern im Ohr, was für eine Sausefahrt.... Dieses Wetter wird vielleicht in der Statistik der letzten 30 Jahre lobend erwähnt....so erklärt es Sven Plöger... In der nächsten Nacht ist ca. um 1 Uhr ein lautes Rumpeln durch das Schiff hörbar und spürbar gewesen. Dies ist eine Zugabe des Blies-Königs, später teilten sich die Zwei die Treibholzlieferungen..... Die sofortige Kontrolle ergab neues Treibholz (letzte Kontrolle um 21 Uhr) zwischen Steg und Boot. Mit einem Stock die Hölzer entfernt. (Unter der Verkeilung durchgestossen) Das Boot stellte sich dann aber mit ca. 30 Grad Quer zur Strömung, deren Druck 2 der 4 Festmacher sprengte. Sofort zur Sicherung mit 18mm Tauwerk das Boot an den Steg angebunden. Nur mit massivem Maschineneinsatz (SB-Schraube war glücklicherweise frei) ist es mir gelungen das Boot an den Steg zurück zu manövrieren. Inzwischen ist ein Bootsnachbar zur Hilfe gekommen, um mit dessen Hilfe mein Boot korrekt am Steg zu vertäuen. Gute 2,5 Stunden Nachtarbeit.... Zum Schluss (3:30) bemerkten wir, dass ein etwa 15m langer Baum sich unter meinem Schiff verfangen hatte. Etwa 40 cm Durchmesser, 10 Meter Überhang nach hinten. So verkeilt, dass keine Bewegung zur Loslösung möglich war. Da das Technische Hilfswerk in anderen Gegenden gebraucht wurde, kam die freiwillige Feuerwehr um die Situation am Vormittag zu beurteilen. Ihrerseits ist das Wasserschutzamt aufgeboten worden, das erst kommenden Mittwoch einen möglichen Termin versprach. Inzwischen war die Hafencrew am probieren, den Stamm abzulösen. Mit einer Motorsäge sind etwa 10 Meter Baumkrone gekappt worden. Jedoch der Rest des Baumes (vermutlich der Wurzelstrunk) bewegte sich immer noch nicht. Auch eine Winde als Verstärkung brachte keine Besserung. Sicher ist, dass die Steuerbordschraube vom Baum blockiert ist. Die Meldung an die Versicherung und den Hafenvorstand mit dem Hinweis einer Sichtkontrolle am Kran ist erfolgt und wartet auf bessere Tage. Weitere Versuche mit etwas ruhigerem Wasser sind geplant... Zur Erinnerung: Bilder zum Text befinden sich auf "www.benarif.ch" Meine Vignette läuft am 20. 7. ab, das dauert ja noch ne Woche, dann bin ich sicher in Saarbrücken. Die Mosel ist mit Hochwasserschäden im Moment gesperrt, möglicherweise muss ich meine Tour abkürzen.... Trockene Grüsse Peter